Change

Letzte Woche saß ich im schönen Hamburg mit einer Führungskraft beim Frühstück. Ein erfolgreicher Unternehmer aus einem mittelständischen Betrieb.

Er war in großer Aufregung.

Alles sei schlecht, erzählte er. Die Nazis würden bald die Macht übernehmen. Alles sei teurer. Fachkräfte gäbe es keine mehr. Der Staat mache alles kaputt. Die Bahn funktioniere nicht. Kunden investieren nicht. China und die USA hätten uns abgehängt.

Ich hörte ihm zu. Dann fragte ich:

“Was möchtest Du tun, um das zu ändern?”

Er sah mich überrascht an. “Ich? Gar nichts!”, sagte er. “Ich kann nichts tun. Der Staat, die Politiker, die Chinesen – die machen alles kaputt.”

Ein Strauß mit dem Kopf im Sand. So kam er mir vor. Laut jammernd, aber ohne den Mut, sich zu bewegen.

Genau Hinsehen statt Verallgemeinern

Der Hinweis, dass er mit solchen Pauschalisierungen nicht weiter kommen würde, hätte ihm sicherlich nicht geholfen. Stattdessen habe ich mit ihm Schritt für Schritt einem Weg aus seinem Sandloch gesucht.

Er klagte über den Fachkräftemangel.

“Man findet keine guten Leute mehr”, sagte er. “Alle sind faul und schlecht ausgebildet.”

Machen wir den Realitätscheck.

Ich fragte ihn:

  • Wie sieht es mit Deinen derzeitigen Mitarbeiter:innen aus? Wie zufrieden bist Du mit denen?
  • Brauchst Du selbst derzeit neue Leute? Ist für Dich überhaupt ein Thema?
  • Wenn Du selbst suchst, wie schaut es dann bei Dir aus? Wie siehst Du die Situation für Dein Unternehmen?
  • Wie realistisch sind Deine Ansprüche an die Kandidat:innen? Was kannst Du fair erwarten? Und was erwarten Deine Mitarbeiter:innen berechtigterweise von Dir?

Nach und nach kam er ins Grübeln. Sein Blick richtete sich von der großen Weltlage auf das, was ihn direkt betrifft. Weg von der Generalisierung hin zum Konkreten, was er selbst wahrnehmen konnte, was er selbst brauchte. 

 

Vom Opfer zum Handelnden

Er hat dann selbst bemerkt, wie wichtig es ist, die eigene Wahrnehmung zu prüfen. Weg von der allgemeinen Kakophonie der Negativnachrichten um einen herum. Hin zur eigenen Situation.

Wir haben über seinen Einfluss gesprochen. Was er verändern kann. Welche Schritte für ihn realistisch sind.

Am Ende hat er zugegeben, dass ihn die permanente Flut schlechter Nachrichten überwältigt. Doch während der Feiertage hatte er bewusst auf Nachrichten verzichtet. Das tat ihm gut. 

 

Selbstwirksamkeit entdecken

Was ist wirklich? Was betrifft mich direkt? Was kann ich tun?

Das waren die Fragen, die wir geklärt haben. Der Blick auf die eigenen Möglichkeiten war der erste Schritt.

Die Endlosschleife aus Klagen und Lähmung haben wir gemeinsam durchbrochen.

 

Zuversicht durch eigenes Handeln gewinnen

Bei der Verabschiedung bedankte er sich. Es tat ihm gut, aus seiner Gedankenfalle herauszukommen. Er hat gemerkt, dass er nicht hilflos ist.

Der Kopf war aus dem Sandloch.

Die Welt verändert sich nicht, wenn wir jammern. Aber wir können unsere eigene Welt verändern, indem wir handeln. Schritt für Schritt.

Wer handelt, hat die Chance zu gewinnen.

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