Glückliche Mitarbeitende sind bessere Mitarbeitende

Die Zahl der Mitarbeitenden, die mit ihrem Job unglücklich sind ist erschreckend hoch

Laut dem Gallup Engagement Index, der seit über 20 Jahren, jedes Jahr durchgeführt wird, sind nur etwas 15% der Menschen im Arbeitsleben begeistert von ihrem Job. Etwa 70% der Menschen verrichten ihren Dienst nach Vorschrift um Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen. der Job ist ihnen mehr oder weniger egal. Etwa 15% der Mitarbeitenden haben innerlich gekündigt und werden bei nächster Gelegenheit ihren Job wechseln.

Diese Zahlen veränderten sich über die letzten 20 Jahre kaum, haben also auch wenig Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Lage oder Weltgeschehnissen.

Glückliche Mitarbeitende sind produktiver

Anny McKee beschreibt im Harvard Business Review wie mühsam es ist mit frustrierten Menschen zusammenzuarbeiten. Die Unlust der Kolleginnen und Kollegen färbt ab.

Emotionen haben also auch eine große Auswirkung auf uns Menschen und auch auf die Zusammenarbeit. Wir Menschen sind keine Maschinen, die man ein und ausschaltet. Wenn wir Glücklich sind, leisten Hormone eine hervorragende Arbeit. Wir sind motivierter, risikobereiter. Denke nur daran, wie es sich anfühlt, wenn wir frisch verliebt sind.

In diesem Zustand fühlt sich auch harte Arbeit nicht wie Arbeit an. Wir arbeiten ohne dass es uns wie Arbeit vorkommt. Gleichzeitig reißt die Energie auch andere mit. Gefühle sind ansteckend, positiv wie negativ.

Glückliche Mitarbeitende sind kreativer

Lyubomirsky, King und Diener (2005, S. 803ff) analysierten 225 Studien und stellten fest: Glückliche Mitarbeiter sind dreimal kreativer als unglückliche. Glück wirkt sich positiv auf Kreativität aus.

Nink (2013, S. 74ff) betont, dass die Kreativität und Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind.

Teresa Amabile, Professorin an der Havard Business School, zeigt in ihrem Komponentenmodell die herausragende Wichtigkeit intrinsischer Motivation für kreative Prozesse. Grundlegend dabei ist ein Antrieb aus Interesse an der Arbeit. Die Arbeit wird als eine positive, persönliche Herausforderung wahrgenommen, wobei die Tätigkeit zu Vergnügen führt. Extrinsische Motivatoren können dahingegen kreativen Prozessen sogar schaden.

Glückliche Mitarbeitende sind gesünder

Der anhaltende Druck für hohe Leistungen hat Konsequenzen: Krankheitsausfälle steigen (Statista, 2020), Mitarbeiter resignieren und erledigen nur das Nötigste. Freude und Engagement bleiben aus (Nink, 2018). Alarmierend ist dass mittlerweile etwa 30% der Mitarbeitenden im Arbeitsleben an psychischen Problemen leiden und damit beim Arzt oder Psychotherapeuten in Behandlung sind. Die Krankenstände von psychischen Erkrankungen haben mittlerweile die Krankenstände durch die Erkrankung des Bewegungsapparates an erster Stelle der Statistik abgelöst. 

In einer Studie in UK über die 4 Tage Woche hat sich der Streß deutlich reduziert, die Produktivität ist aber etwa gleich geblieben. In Österreichs führender internationalen Kommunikationsagentur, Grayling, arbeiten die 35 Beschäftigten seit September 2022 nur noch 32 Stunden pro Woche – bei vollem Lohn. Die 4-monatige Testphase war so erfolgreich, dass die 4-Tage-Woche seit Jänner dauerhaft eingeführt wurde. 

Mitarbeiter die Freude bei der Arbeit haben machen das Unternehmen Erfolgreicher

Spaß bei der Arbeit ist also kein esoterischer Mumpitz, sondern hat wesentliche Auswirkungen auf den Erfolg von Unternehmen. Investition in glückliche Mitarbeitende zahlen sich also auch kaufmännisch aus.  Siehe auch dazu auch: Die Glücksdividende