Arbeitsklima verbessern: Was wirklich wirkt!
Die Arbeiterkammer untersucht in regelmäßigen Abständen die Arbeitszufriedenheit. Die Entwicklung ist besorgniserregend. Die unteren 10% dieser Statistik bewegen sich stetig nach unten. Das heißt die unzufriedenen werden immer unzufriedener.
Welche Faktoren beeinflussen laut AK die Zufriedenheit und wie können Unternehmen darauf Einfluss nehmen?
Aus der Grafik kann man ablesen, dass Stress den größten negativen Einfluss darauf hat, ob Mitarbeitende unzufrieden sind. Dazu zählen Innovations-Stress, physischer Stress sowie psychischer Stress. Ein weiterer Faktor der aus die Psyche Einfluss hat ist Isolation.
Die positivsten Einflussfaktoren sind Karriere, Arbeitsmarktchancen und gesellschaftlicher Status, gefolgt von Optimismus für die Gesellschaft, Führungsstil, Image des Betriebes Zeiteinteilung. An vorletzter Stelle steht Einkommen und eine allgemeine Berufszufriedenheit.
Arbeitsklima verbessern: Zwei Faktor Theorie nach Frederick Herzberg
In gewisser Weise decken sich diese Zahlen mit den Studien von Frederick Herzberg der in seiner zwei Faktor Theorie schon 1959 darauf hingewiesen hat, dass es Faktoren gibt, die zur Unzufriedenheit von Mitarbeitenden führt, sowie Faktoren die zur Zufriedenheit führen. Das ausräumen der Faktoren die zur Unzufriedenheit führen führt nur zur nicht-Unzufriedenheit, macht die Mitarbeitenden aber nicht zufrieden. Das ausräumen dieser Faktoren ist notwendig um zur Null-Linie zu gelangen. Danach können über die anderen Faktoren Zufriedenheit geschaffen werden. Diese Faktoren sind laut Herzberg:
In der oben stehenden Grafik gibt die höhe der Balken die Anzahl der Nennungen wieder. Die Breite – die Dauer wie lange das Gefühl anhält. Die Fläche ergibt also die Wichtigkeit der Dissatisfaktoren (Hygienefaktoren) und der Satisfaktoren (Motivatoren).
Welche Vorteile hat ein Besseres Arbeitsklima für Unternehmen?
Ich höre oft, dass die Verbesserung des Arbeitsklimas im Grunde nur ein weicher Faktor ist. Gerade dass ich nicht als Gutmensch bezeichnet werde.
Mitarbeiter-Zufriedenheit hat große betriebswirtschaftliche Auswirkungen.
- Begeisterte Mitarbeitenden die ihren Job gern machen arbeiten rund 30% produktiver (Quelle: Shawn Achor – The Happyness Divident HBR 2011).
- Unternehmen die begeisterte Mitarbeitende haben, finden ausreichend Arbeitskräfte weil sie von ihren bestehenden Mitarbeitenden empfohlen werden.
- Unternehmen mit begeisterten Mitarbeitenden haben eine wesentlich geringere Fluktuation
Wie erkennt man schlechtes Betriebsklima?
Ein schlechtes Arbeitsklima kann sich in verschiedenen Aspekten und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz zeigen. Hier sind einige typische Anzeichen:
- Hohe Fluktuation: Wenn viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, kann dies ein Hinweis auf ein schlechtes Arbeitsklima sein.
- Mangelnde Kommunikation: Wenn es an klarer, offener und ehrlicher Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und den Führungskräften fehlt, kann dies zu Missverständnissen und Konflikten führen.
- Niedrige Mitarbeiterzufriedenheit: Dies kann sich in negativen Rückmeldungen bei Mitarbeiterumfragen oder in häufigen Beschwerden ausdrücken.
- Konflikte und Spannungen: Häufige Streitigkeiten, Konflikte und Spannungen zwischen Kollegen oder zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind ein deutliches Zeichen für ein schlechtes Arbeitsklima.
- Fehlende Anerkennung: Wenn die Leistungen und Erfolge der Mitarbeiter nicht anerkannt oder gewürdigt werden, kann dies zu Frustration und Demotivation führen.
- Mangelnde Teamarbeit: Wenn die Zusammenarbeit im Team nicht gut funktioniert und es an Unterstützung und Zusammenhalt fehlt, kann dies das Arbeitsklima negativ beeinflussen.
- Übermäßiger Stress: Ein hoher Stresspegel, der durch unrealistische Erwartungen, zu viel Arbeitslast oder fehlende Unterstützung verursacht wird, ist ein Anzeichen für ein schlechtes Arbeitsklima.
- Fehlende Work-Life-Balance: Wenn die Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben zu finden, kann dies zu Unzufriedenheit und Burnout führen.
- Mobbing und Diskriminierung: Jegliche Form von Mobbing, Belästigung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz weist auf ein ernsthaftes Problem im Arbeitsklima hin.
- Mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten: Wenn es keine klaren Karrierewege oder Weiterbildungsmöglichkeiten gibt, können sich Mitarbeiter unterbewertet und demotiviert fühlen.
Diese Anzeichen können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten und sind wichtige Indikatoren dafür, dass Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Arbeitsklima zu verbessern.
Arbeitsklima verbessern: 13 Maßnahmen die das Betriebsklima verbessern
1. Offene und ehrliche Kommunikation: Fördern Sie eine Kultur, in der Themen offen und respektvoll angesprochen werden können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.
2. Lob und Anerkennung: Geben Sie regelmäßig ehrliches Feedback und würdigen Sie gute Leistungen mit einem aufrichtigen “Dankeschön” oder einer anerkennenden Geste.
3. Optimistische Grundstimmung: Helfen Sie den Mitarbeitenden zu verstehen, wie ihre Arbeit zum Gesamtbild beiträgt und warum sie wichtig ist.
4. Klarheit und Fairness: Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeitenden ihre Verantwortlichkeiten und Erwartungen genau kennen. Behandeln Sie alle fair und transparent.
5. Vertrauen schaffen: Schaffen Sie eine Umgebung der psychologischen Sicherheit, in der ehrliche und wertschätzende Kommunikation gefördert wird.
6. Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung: Fördern Sie eine Kultur der Zusammenarbeit, in der Teams gemeinsam an Zielen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
7. Delegation und Eigenverantwortung: Vertrauen Sie den Mitarbeitenden und ermöglichen Sie ihnen, eigenverantwortlich zu arbeiten. Fehler sollten als Lernmöglichkeiten betrachtet werden.
8. Einbindung in die Entscheidungsfindung: Beziehen Sie Mitarbeitende in relevante Entscheidungen ein und lassen Sie sie Verantwortung übernehmen, wo es sinnvoll ist.
9. Hinterfragen und Entfernen von überbordenden Regeln: Reduzieren Sie unnötige Bürokratie und schaffen Sie effiziente Regelungen, die die Arbeit erleichtern.
10. Menschen nach ihren Stärken einsetzen: Setzen Sie Mitarbeitende entsprechend ihrer Stärken ein und ermöglichen Sie ihnen, Aufgaben zu übernehmen, die sie gern und gut machen.
11. Konflikte ansprechen und lösen: Fördern Sie eine Kultur, in der Konflikte offen angesprochen und konstruktiv gelöst werden, um Vertrauen und Zusammenarbeit zu stärken.
12. Entwicklung und Karriere: Bieten Sie regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten und klare Karrierepfade, um die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden zu erhöhen.
13. Gesundheit und Wohlbefinden: Menschen können kurzzeitig über ihre Belastungsgrenze gehen, wenn sie das langfristig tun, dann brennen sie aus. Der größte Faktor dabei ist Stress (siehe AK Grafik). Viele der genannten Punkte reduzieren den Stress. Es geht hier auch darum, dass die Mitarbeitenden in sich hineinhören, und wenn sie Anzeichen davon merken, dass die Gleichung von Arbeit zu Batterie aufladen nicht passt, entsprechende Konsequenzen ziehen. Das Unternehmen kann hier unterstützen, und Hilfestellungen anbieten. Führungskräfte können darauf achten, dass die Menschen in ihren Teams darauf achten ihre Batterien regelmäßig aufzuladen und nicht über ihre Leistungsgrenzen gehen.
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