Burnout bei Führungskräften: Die genaue Anzahl oder Prozentsatz der Führungskräfte, die von Burnout gefährdet sind, variiert je nach Studie und Kontext. Allgemein ist bekannt, dass Führungskräfte aufgrund ihrer hohen Verantwortung, des Drucks und der Erwartungen ein erhöhtes Risiko für Burnout haben. Untersuchungen deuten darauf hin, dass zwischen 30% bis zu über 50% der Führungskräfte von Burnout bedroht sein könnten, abhängig von Faktoren wie der Unternehmenskultur, der Arbeitsbelastung und individuellen Bewältigungsstrategien.

Was versteht man unter Burnout bei Führungskräften?

Burnout bei Führungskräften ist ein Zustand emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfung, der oft durch langfristigen Stress am Arbeitsplatz verursacht wird. Es zeigt sich durch Symptome wie übermäßige Müdigkeit, Energielosigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Rückzug von sozialen Interaktionen, verminderte Leistungsfähigkeit und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Burnout wirkt sich negativ auf die Gesundheit, das persönliche Leben und die Arbeitsleistung aus und erfordert oft professionelle Hilfe zur Bewältigung.

Burnout bei Führungskräften

Viele Führungskräfte handeln (zu) spät!

Viele Führungskräfte handeln oft erst sehr spät, um ihre eigenen Bedürfnisse und Gesundheit zu berücksichtigen oder um auf Belastungen und Herausforderungen angemessen zu reagieren, aus mehreren Gründen:

  1. Hoher Leistungsanspruch: Führungskräfte setzen oft hohe Maßstäbe an sich selbst und haben das Bedürfnis, diese zu erfüllen. Dies kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Grenzen ignorieren oder vernachlässigen.
  2. Kultur der Stärke und Unabhängigkeit: In vielen Unternehmenskulturen wird Stärke und Unabhängigkeit hoch geschätzt. Führungskräfte können zögern, Schwächen oder Bedürfnisse zuzugeben, aus Angst, als unzureichend oder unfähig wahrgenommen zu werden.
  3. Verantwortung gegenüber dem Team und dem Unternehmen: Führungskräfte fühlen sich stark verantwortlich für das Wohl ihres Teams und den Erfolg des Unternehmens. Dies kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen.
  4. Mangelnde Selbstreflexion und Selbstsorge: Aufgrund des hohen Arbeitsdrucks und der ständigen Anforderungen nehmen sich viele Führungskräfte nicht genug Zeit für Selbstreflexion und Selbstsorge. Dadurch können Warnsignale für Überlastung oder Burnout übersehen werden.
  5. Fehlende Unterstützung und Wahrnehmung von Schwäche: Führungskräfte könnten befürchten, dass das Eingeständnis von Überlastung oder Stress als Schwäche ausgelegt wird. Dies kann sie davon abhalten, rechtzeitig um Hilfe zu bitten oder Maßnahmen zur Selbstfürsorge zu ergreifen.
  6. Kontinuierliche Anpassung an steigende Erwartungen: Die kontinuierliche Anpassung an steigende Erwartungen und die Bewältigung von Herausforderungen im Arbeitsumfeld können dazu führen, dass Führungskräfte die eigenen Grenzen und Bedürfnisse aus den Augen verlieren.

Insgesamt sind die Gründe vielfältig und oft miteinander verbunden. Die Förderung einer Kultur, die Selbstfürsorge und Offenheit unterstützt, sowie die Bereitstellung von Unterstützung und Ressourcen zur Stressbewältigung und psychischen Gesundheit können dazu beitragen, dass Führungskräfte früher auf ihre eigenen Bedürfnisse reagieren und präventive Maßnahmen ergreifen.

Wie kann man Burnout bei Führungskräften vermeiden?

Führungskräfte können mehrere Maßnahmen ergreifen, um rechtzeitig auf Belastungen und Herausforderungen zu reagieren und ihre eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu schützen:

  1. Selbstreflexion und Selbstbewusstsein fördern:

    • Regelmäßige Selbstreflexion, um persönliche Grenzen, Bedürfnisse und Stressoren zu identifizieren.
    • Bewusstsein für frühe Anzeichen von Überlastung oder Burnout entwickeln, wie z.B. anhaltende Müdigkeit, Reizbarkeit oder Schlafstörungen.
  2. Prioritäten setzen und Delegation praktizieren:

    • Klarheit über die Prioritäten und Ziele setzen, um die Arbeitslast zu managen.
    • Delegieren von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, um Überlastung zu vermeiden und das Team zu stärken.
    • Eine neue Führungskultur etablieren, wo nicht alles auf den Schultern der Führungskraft lastet
  3. Gesunde Work-Life-Balance fördern:

    • Zeit für Erholung und Freizeitaktivitäten einplanen, um Stress abzubauen.
    • Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben setzen und respektieren, um Ausgeglichenheit zu bewahren.
  4. Regelmäßige Erholungszeiten einplanen:

    • Pausen im Arbeitsalltag einhalten, um Energie zu tanken und effektiver arbeiten zu können.
    • Urlaub und Erholungszeiten regelmäßig nutzen, um sich zu regenerieren und zu entspannen.
  5. Unterstützung und Netzwerke nutzen:

    • Unterstützung von Kollegen, Mentoren oder Coaches suchen, um Herausforderungen zu besprechen und Feedback zu erhalten.
    • Peer-Netzwerke oder professionelle Unterstützungsgruppen nutzen, um Erfahrungen und Ressourcen auszutauschen.
  6. Kommunikation und Offenheit fördern:

    • Offene Kommunikation mit dem eigenen Team und der oberen Führungsebene über Belastungen und Bedürfnisse.
    • Um Unterstützung bitten und klare Erwartungen an Ressourcen und Hilfe formulieren
  7. Fortbildungen zur Stressbewältigung und Resilienz:

    • Teilnahme an Schulungen und Workshops zur Stressbewältigung, emotionalen Intelligenz und Resilienz.
    • Aktiv Techniken erlernen, um Stress effektiv zu managen, wie z.B. Meditation, Atemübungen oder Sport.

Durch diese proaktiven Maßnahmen bei Burnout bei Führungskräften können Führungskräfte rechtzeitig auf ihre eigenen Bedürfnisse reagieren, ihre Gesundheit schützen und ihre Effektivität als Führungskraft langfristig aufrechterhalten. NGWork bietet mit den Coaching Angeboten einen ersten Schritt um Klarheit über die eigene Situation zu erlangen und Strategien zu entwickeln wie mit dem Gefühl der persönlichen Überlastung schon frühzeitig umgegangen werden kann. 

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