Selbstfürsorge: Sie kennen sicherlich die Anweisungen im Flugzeug für den Fall eines Druckabfalls: „Setzen Sie zuerst Ihre eigene Maske auf, bevor Sie anderen helfen.“ Der Grund ist einfach: Wenn Sie ohnmächtig werden, können Sie niemandem mehr helfen.
Das Gleiche gilt für Führungskräfte. Um effektiv führen zu können, müssen sie sowohl physisch als auch geistig gesund und leistungsfähig sein. Aktuelle Studien zeigen, dass je nach Untersuchung zwischen 30% und 50% der Führungskräfte mit direkter Personalverantwortung entweder kurz vor einem Burnout stehen oder bereits davon betroffen sind.
Gehören Sie zu den Führungskräften die von Burnout betroffen sind?
Die meisten Führungskräfte (wenn sie nicht schon im Spital liegen) werden antworten: Nein – ich doh nicht! Woran das liegt, habe ich in meinem letezen Blog Beitrag beschrieben. Führungskräfte und hier vor allem Männer wollen eines ganz sicher nicht: “schwach” wirken.
Wenn wir aber annehmen dass 30%-50% der Führungskräfte tatsächlich gerade kurz vor einem Burnout stehen, dann müssen diese ja irgendwo stecken. Also statistisch sind entweder Sie sind es – oder ihr Kollege im Büro. Das Problem beginnt mit fehlender Selbstfürsorge.
Das ungesunde Leben von Führungskräften
Als ehemalige Führungskraft auf verschiedenen Ebenen, zuletzt als Geschäftsführer, kenne ich den Stress, der mit solchen Positionen einhergeht. Ob es darum geht, einen wichtigen Vertrag abzuschließen oder ein 200-seitiges Dokument über mehrere Millionen Euro zu unterzeichnen – der Druck ist enorm.
Ich weiß auch, dass Führungskräfte oft Mahlzeiten auslassen oder schnell etwas Ungesundes aus der Kantine holen, weil scheinbar die Zeit fehlt. Bei uns nannten wir eine Leberkässemmel humorvoll „Gemüseweckerl“, wegen der wenigen Gemüsespuren im Leberkäse. Das klingt gleich viel gesünder.
Wenn wichtige Verträge unterzeichnet oder Projekte dringend fertiggestellt werden müssen, wird häufig bis spät in die Nacht gearbeitet. Für Geschäftsführer gelten die Arbeitszeitgesetze nicht, daher ist das erlaubt, und die Schlafstunden werden entsprechend gekürzt.
Wir wissen alle, dass diese Lebensweise ungesund ist. Der Körper kann eine solche Belastung eine Weile aushalten, aber irgendwann gibt er nach.
Müde und abgeschlagen einen guten Job machen?
Hand aufs Herz. Wenn Sie sich müde am Morgen ins Büro schleppen, und sich die Arbeit am Schreibtisch türmt und Mitarbeiter ständig Entscheidungen haben wollen, oder etwas von ihnen brauchen und der Kalender voll ist, wie wollen Sie ihr Bestes dabei geben?
Eine Führungskraft muss wach und ausgeruht sein und sich wohl fühlen um bestmöglich zu funktionieren, wie jeder andere Mensch auch.
Dabei wären wir wieder beim zitierten Flugzeug und der Sauerstoffmaske.
Selbstfürsorge: Kümmern Sie sich um sich selbst zuerst.
Selbstfürsorge ist für mich ein schreckliches Wort. Auf englisch heißt es Self-Care – das klingt schon ein wenig besser. Worum geht es dabei? Es geht darum, dass Sie sich zuerst um sich selbst kümmern.
Das Ziel ist, dass es Ihnen gut geht, dass Sie sich wohlfühlen und dass Sie leistungsfähig sind.
Mit einem Motor der auf 3 Zylindern stottert würden Sie wohl nicht versuchen eine große Rally mitzufahren. Warum machen Sie es bei sich selbst?
Der erste Schritt dabei ist auf ihren Körper zu hören. Wenn Sie sich müde fühlen, brauchen sie ausreichend Schlaf.
Um leistungsfähig zu sein, benötigen Sie eine gesunde und regelmäßige Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen, ausreichend Flüssigkeit (wie viel trinken Sie am Tag?) und wenig Alkohol.
Um den Kopf freizubekommen und als Ausgleich für die sitzende Tätigkeit brauchen Sie Bewegung an der frischen Luft. Sie brauchen aber auch ein intaktes soziales Umfeld, Freunde, Familie und Menschen mit denen Sie sich unterhalten und Spaß haben können.
Sie brauchen Pausen und Urlaub. Zeit weg vom Stress.
Keine Zeit die Axt zu schärfen
Selbstfürsorge bedeutet sich Zeit zu nehmen die Axt zu schärfen. Dazu gibt es ein sehr schönes Zitat von Abraham Lincoln:
Selbstfürsorge: Werden Sie gesund!
Sie werden sagen, das bin ich doch – ich gehe jeden Tag arbeiten.
Hören Sie auf ihren Körper. Fühlen Sie sich müde, geschafft, ausgelaugt, gestresst, genervt, haben Sie Kopfweh, trockene Augen? … Oder stroßen Sie vor Kraft und Tatendrang und könnten Bäume ausreißen (so sollte es sein).
Der erste Schritt dazu ist auf sich selbst zu hören. Wenn ich ehrlich bin, hat mir die Zeit in der Geschäftsführung gesundheitlich nicht gut getan. Ich habe damals die Anzeichen einige Zeit ignoriert.
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