Dienende Führung? Ich habe diese Diskussion oft mit meinen Studentinnen und Studenten, wenn wir über Prozesse sprechen. Nach Michael Porters Wertekette gibt es zwei Prozesstypen: Primär- oder Kernprozesse (also solche die selbst Wert für den Kunden generieren) wie beispielsweise die Produktion, Logistik, Vertrieb und Unterstützungsprozesse wie beispielsweise HR, Beschaffung, IT welche die Erfüllung der Primärprozesse unterstützen. In späteren Werteketten wurden dann die Managementprozesse als eigener Typ herausgehoben.
Ich halte Porters Darstellung für korrekt. Was ist die Aufgabe der Führung / des Managements? Die Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass jene die im Unternehmen Wert generieren, dies bestmöglich tun können. Die Führung unterstützt also die Kernprozesse.
Porters Value-Chain (Wertekette)
Was ist Dienende Führung?
Dienende Führung, auch bekannt als Servant Leadership, ist ein Führungsstil, bei dem die Bedürfnisse und das Wohl der Mitarbeiter und des Teams im Vordergrund stehen. Im Gegensatz zu traditionellen Führungsansätzen, die oft auf Autorität und Kontrolle beruhen, konzentriert sich die dienende Führung darauf, anderen zu dienen und sie zu befähigen. Dienende Führung beschäftigt sich damit Hindernisse für die Menschen aus dem Weg zu räumen und optimale Rahmenbedingungen für deren Entfaltung zu schaffen.
Kernmerkmale der dienenden Führung sind:
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Dienen als Priorität: Der Fokus liegt darauf, den Mitarbeitern zu dienen, ihnen zuzuhören und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Führungskräfte sehen sich als Diener ihrer Teams, nicht als Vorgesetzte, die nur Befehle geben und deren Ausführung kontrollieren.
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Förderung und Befähigung: Dienende Führungskräfte bemühen sich, ihre Mitarbeiter zu entwickeln und zu fördern. Sie legen großen Wert darauf, die persönlichen und beruflichen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu stärken und sie entsprechend ihrer Stärken einzusetzen.
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Empathie und Mitgefühl: Ein wichtiger Aspekt ist das Einfühlungsvermögen gegenüber den Mitarbeitern. Dienende Führungskräfte bemühen sich, die Perspektiven und Gefühle anderer zu verstehen und darauf Rücksicht zu nehmen. Menschen sind keine Maschinen.
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Demokratischer Entscheidungsprozess: Diese Führungskräfte fördern eine offene und inklusive Kultur, in der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen beteiligt werden und ihre Meinung äußern können. Gemeinsam können bessere Entscheidungen getroffen werden.
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Ethisches Verhalten: Dienende Führung ist stark werteorientiert und setzt auf ethisches Verhalten und Integrität. Führungskräfte achten darauf, dass ihre Entscheidungen fair und transparent sind.
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Langfristige Perspektive: Anstatt kurzfristigen Gewinnen hinterherzujagen, legen dienende Führungskräfte Wert auf nachhaltiges Wachstum und das langfristige Wohlergehen ihrer Mitarbeiter und des Unternehmens.
Dienende Führung kann zu einer positiven Arbeitsumgebung beitragen, in der sich Mitarbeiter geschätzt fühlen und motiviert sind, ihr Bestes zu geben. Dieser Ansatz kann auch die Zusammenarbeit und Innovation fördern, da er eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit schafft.
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