Starke Männer! Starke Führung! In Krisenzeiten gibt es oft einen Ruf nach “starken Männern” in Führungspositionen. Dieser Ausdruck bezieht sich typischerweise auf charismatische, entschlossene und autoritäre Führungspersönlichkeiten, die als in der Lage angesehen werden, schnell und effektiv Entscheidungen zu treffen, klare Ansagen zu machen und ihren Willen durchzusetzen.

Solche Führungspersönlichkeiten werden oft als diejenigen betrachtet, die in der Lage sind, in unsicheren Zeiten Stabilität zu bieten und die Kontrolle zu behalten.

Warum wird nach starken Führern gerufen?

Es gibt mehrere Gründe, warum in solchen Zeiten oft nach solchen Führern verlangt wird:

starke Führung
  1. Eindruck von Entschlossenheit und Kompetenz: Ein starkes und autoritäres Auftreten wird oft mit Kompetenz und Entschlossenheit gleichgesetzt. In Krisen ist die Fähigkeit, schnell und entschlossen zu handeln, entscheidend. Führer, die solche Eigenschaften ausstrahlen, wirken auf viele Menschen beruhigend, weil sie das Gefühl vermitteln, die Situation unter Kontrolle zu haben.

  2. Kulturelle und historische Muster: In vielen Gesellschaften gibt es historische und kulturelle Muster, die starke, männliche Führung mit erfolgreichen Krisenbewältigungen assoziieren. Diese Stereotype können tief verwurzelt sein und dazu führen, dass solche Führungsstile bevorzugt werden.

  3. Mediale Darstellung und Narrativ: Medien und öffentliche Diskurse neigen manchmal dazu, in Krisen einfache Erklärungen und starke Persönlichkeiten zu betonen. Dies kann den Eindruck verstärken, dass ein “starker Mann” die Lösung für komplexe Probleme ist.

  4. Glaube an einfache Lösungen: Krisen sind oft komplex und vielschichtig, doch die Sehnsucht nach einfachen, schnellen Lösungen ist groß. Starke, autoritäre Führungspersönlichkeiten versprechen oft klare und einfache Antworten, auch wenn diese nicht immer realistisch oder effektiv sind.

Argumente für starke Führung in Krisenzeiten

Folgende Argumente sprechen für starke Führung in Krisenzeiten:

  1. Entscheidungsfindung: In Krisen ist oft schnelles und entschlossenes Handeln erforderlich. Eine starke Führung kann helfen, rasche Entscheidungen zu treffen und einen klaren Kurs vorzugeben.
  2. Klarheit und Orientierung: In Zeiten der Unsicherheit sehnen sich Menschen nach Klarheit und Orientierung. Eine Führungspersönlichkeit, die Sicherheit ausstrahlt und eine klare Vision kommuniziert, kann Vertrauen schaffen und die Moral stärken.
  3. Koordination und Umsetzung: Krisen erfordern oft eine koordinierte Antwort, die verschiedene Bereiche und Akteure umfasst. Eine starke Führung kann die notwendigen Ressourcen mobilisieren und die Umsetzung von Maßnahmen sicherstellen.

Risiken einer zu starken Führung

Es gibt jedoch auch Risiken die gegen eine starke autoritäre Führung sprechen: 

  1. Autoritarismus: Eine allzu starke Führung kann autoritäre Züge annehmen, In Krisenzeiten besteht die Gefahr, dass Macht konzentriert wird und Checks and Balances außer Kraft gesetzt werden.
  2. Fehlende Partizipation: Entscheidungen in Krisen, die ohne ausreichende Konsultation und Einbindung relevanter Akteure getroffen werden, können ohne alle Fakten zu kennen, falsch sein, oder zu Widerstand oder Unzufriedenheit führen. Eine zu starke Zentralisierung kann innovative Lösungen und alternative Perspektiven unterdrücken.
  3. Personalverlust: Durch den Widerstand und die Unzufriedenheit ist es möglich, dass wichtige Teammitglieder das Unternehmen verlassen. Hier verlassen oft die besten Köpfe zuerst die Firma. 
  4. Abhängigkeit und Verantwortungslosigkeit: Wenn sich alles auf eine starke Führungspersönlichkeit konzentriert, kann dies die Abhängigkeit von dieser Person erhöhen und das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeitenden und anderer Führungsebenen verringern.

Fazit

In Krisenzeiten müssen Führungskräfte in Unternehmen besonders klar kommunizieren und rasch und entschlossen handeln, um Orientierung und Stabilität zu bieten, das heißt jedoch nicht autoritäre Führung. Klare Entscheidungen und klare Verteilung der Kompetenzen sind entscheidend, um Unsicherheiten zu reduzieren. Dabei ist es ebenso wichtig, die Mitarbeitenden aktiv einzubinden (und das Wissen der Teams nutzen), ihre Anliegen und Ideen ernst zu nehmen und sie in den Entscheidungsprozess zu integrieren. Empathie spielt gerade in Krisenzeiten eine zentrale Rolle: Führungskräfte sollten die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden wahrnehmen und darauf eingehen, um das Vertrauen und die Motivation zu stärken. Diese Kombination aus Klarheit, schnellem Handeln, partizipativer Führung und Empathie schafft ein unterstützendes Umfeld, das die Organisation durch die Krise trägt.

Klare Kommunikation, Rasches treffen von Entscheidungen unter Einbeziehung der Mitarbeitenden, Klare Kompetenz- und Aufgabenverteilung in den Teams, Empathie sind jedoch auch Führungsqualitäten die nicht nur in der Krise gefragt sind.   

 

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