Verhaltensänderung – wie kann man diese Nachhaltig in den Arbeitsalltag einbauen? In meinem letzten Blog Post habe ich erläutert, dass Wissen nicht verhaltensändernd ist. Es hilft also nichts, in einem Unternehmen den Teammitgliedern etwas zu erklären. Es wird nur sehr wenig Veränderung durch Ansprachen und Memos geben.

Wenn wir also die Unternehmenskultur und das Verhalten verändern wollen, wie ist das zu erreichen, wenn wissen alleine nicht ausreichend ist?

Um eine Verhaltensänderung im betrieblichen Kontext herbeizuführen, ist es wichtig, verschiedene Strategien und Ansätze zu kombinieren, die über das bloße Vermitteln von Wissen hinausgehen. Hier sind einige bewährte Methoden:

Verhaltensänderung

Führung und Vorbildfunktion:

  • Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte sollten die gewünschten Verhaltensweisen vorleben. Mitarbeiter orientieren sich oft an ihren Vorgesetzten. Wenn Führungskräfte Wasser predigen und Wein trinken, werden die Mitarbeitenden viele Vorgaben offen ignorieren.
  • Transparente Kommunikation: Regelmäßige, offene Kommunikation über die Bedeutung und den Nutzen der Verhaltensänderung ist ebenso wichtig.

Weiterbildungen:

  • Praktische Workshops: Bieten Sie Seminare und Workshops an, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch praktische Übungen und Rollenspiele beinhalten. Aus diesem Grund sind für die Etablierung von Verhaltensänderungen Video Trainings nicht geeignet. Um eine Verhaltensveränderung zu etablieren muss ein Training das neue Verhalten erlebbar machen.
  • Mentoring und Coaching: Erfahrene Mitarbeiter oder externe Coaches können individuelle Unterstützung und Anleitung bieten. Erfahrene Coaches können bei der Verhaltensänderung unterstützen, indem sie bestehende Muster hinterfragen und sichtbar machen.

Einbindung der Teammitglieder:

  • Partizipative Entscheidungsfindung: Binden Sie Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse ein, um deren Engagement und Identifikation mit den Zielen zu erhöhen. Wenn die Teammitglieder gemeinsam entscheiden dinge anders zu machen, wird die Veränderung eher getragen.
  • Feedback einholen: Sammeln Sie regelmäßig Feedback von den Mitarbeitenden über die Implementierung und Auswirkungen der Verhaltensänderungsstrategien, was gut funktioniert, und warum bestimmte Dinge nicht funktionieren.

 Verankerung in der Unternehmenskultur:

  • Positive Arbeitsumgebung: Fördern Sie eine Kultur der Wertschätzung, des Respekts und der Zusammenarbeit und des Vertrauens.
  • Feedback-Kultur: Etablieren Sie regelmäßige Feedback-Runden, in denen konstruktive Kritik und Lob ausgetauscht werden. Es sollte in den Runden aber auch darüber gesprochen werden, warum bestimmte Dinge nicht funktionieren und wie man Dinge verbessern kann. Solches Feedback wird aber nur formuliert, wenn es auch eine Kultur des Vertrauens gibt.

Kontinuierliche Überwachung und Anpassung:

  • Zielsetzung und Messung: Setzen Sie klare, erreichbare Ziele (für das ganze Team – nicht für Individuen) und messen Sie regelmäßig den Fortschritt. Nutzen Sie diese Daten, um die Strategien bei Bedarf anzupassen.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Seien Sie bereit, Prozesse und Programme basierend auf dem Feedback und den Ergebnissen zu verbessern (oder über Bord zu werfen, wenn Sie nicht nützelich sind).

Integration in den Arbeitsalltag:

  • Verhaltensänderung als Teil der Arbeitsprozesse: Integrieren Sie die gewünschten Verhaltensweisen in die täglichen Arbeitsabläufe, z.B. durch neue Routinen oder Arbeitsmethoden.
  • Niedrigschwellige Maßnahmen: Machen Sie es den Teammitgliedern so einfach wie möglich, die Verhaltensänderung umzusetzen, z.B. durch klar strukturierte Checklisten oder gut zugängliche Ressourcen.

Emotionale und psychologische Unterstützung:

  • Stressmanagement-Programme: Bieten Sie Programme und Ressourcen zur Stressbewältigung an. Die Programme sollen auf unterschiedliche Bedürfnisse der Teammitglieder eingehen. In angstfreien Umgebungen sollte über solche Themen in den Teams gesprochen werden, um Unterstützung durch die Teammitglieder zu bekommen.
  • Psychologische Unterstützung: Stellen Sie Zugang zu psychologischer Beratung bereit, um persönliche und berufliche Herausforderungen zu bewältigen.

Fazit

Um nachhaltige Verhaltensänderungen im betrieblichen Kontext zu erreichen, reicht die Vermittlung von Wissen allein nicht aus. Es bedarf einer ganzheitlichen Herangehensweise, die Motivation und Anreize, unterstützende Führung, praktische Schulungen, eine positive Unternehmenskultur und kontinuierliche Überwachung kombiniert. Durch die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse, die Bereitstellung emotionaler und psychologischer Unterstützung sowie die Integration der gewünschten Verhaltensweisen in den Arbeitsalltag kann eine nachhaltige Veränderung gefördert werden. Diese umfassenden Maßnahmen tragen nicht nur zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit bei, sondern auch zur langfristigen Gesundheit und Produktivität des Teams.

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