Richtig Führen, aber wie? Führung ändert sich gerade grundlegend. Ich bin der Meinung, dass aktuell eher mehr Führung gefragt wäre, denn weniger. In der Historie hat sich Führung aus der industriellen Revolution entwickelt. Führungskräfte wurden jene die jene, die eine bestimmte Aufgabe am besten ausgeführt hat. Dieser hat dann anderen beigebracht diese Aufgabe auszuführen, hat Aufträge vergeben und deren Ausführung überwacht. Diese Art zu führen nennt man Command and Control – sie gleicht dem heroischen Kapitän in stürmischer See, der mit seiner Mannschaft das Schiff sicher in den Hafen bringt. 

Richtig führen? Viele Führungskräfte verwenden Command & Control noch immer, auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz so explizit angewendet wird. In vielen Bereichen äußert sich das durch Micromanagement. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass Command & Control dazu führt, dass Mitarbeitende bockig werden, und eher dem Chef beweisen wollen, dass sie die stärkeren sind.  

Richtig führen

Warum Command & Control immer seltener funktioniert

Der traditionelle “Command and Control”-Führungsstil, der aus der industriellen Revolution stammt, funktioniert in der heutigen Arbeitswelt aus mehreren Gründen nicht mehr so gut:

  1. Komplexität und Dynamik der modernen Arbeitswelt: Die heutige Arbeitsumgebung ist geprägt von hoher Komplexität und schnellen Veränderungen, die flexible und adaptive Führungsstile erfordern. Ein starrer, hierarchischer Ansatz kann diese Dynamik oft nicht bewältigen. Das führt zum Gefühl der Überlastung bei Führungskräften.
  2. Wachsende Bedeutung von Wissensarbeit: In vielen Branchen spielt Wissensarbeit eine zentrale Rolle in der Mitarbeitende selbst Fachwissen und kreative Lösungen einbringen. Ein autoritärer Führungsstil kann die Innovationsfähigkeit und Die Motivation der Mitarbeitenden hemmen. Führungskräfte können in vielen Fällen nicht mehr das Fachwissen aller Mitarbeiter im Team haben um alleine Entscheidungen zu treffen, oder auch Aufgabenerfüllung zu kontrollieren.
  3. Bedeutung von Teamarbeit und Zusammenarbeit: Moderne Organisationen betonen die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Teams. Ein “Command and Control”-Ansatz, der stark auf individuelle Anweisungen und Kontrolle setzt, kann hinderlich sein für eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit.
  4. Veränderte Mitarbeitererwartungen: Mitarbeitende suchen zunehmend nach Sinn in ihrer Arbeit und wünschen sich mehr Autonomie und Mitspracherecht. Sie erwarten von Führungskräften Unterstützung, Coaching und die Schaffung eines Umfelds, das Wachstum und Lernen fördert, anstatt strikte Kontrolle.
  5. Globalisierung und kulturelle Vielfalt: Die zunehmende Globalisierung führt zu vielfältigeren Arbeitskulturen, die unterschiedliche Führungsansätze und -stile erfordern. Ein einheitlicher, autoritärer Ansatz wird diesen vielfältigen Anforderungen oft nicht gerecht.

Diese Veränderungen machen deutlich, warum der traditionelle “Command and Control”-Führungsstil in vielen modernen Kontexten nicht mehr wirksam ist und eine Weiterentwicklung hin zu kollaborativeren, agilen und menschenzentrierten Führungsstilen notwendig wird. Wie also kann man in der heutigen Welt richtig führen?

Was ist die Aufgabe von Führung?

Der fundamentale Zweck von Führung besteht darin, eine Organisation oder ein Team effektiv zu leiten und zu koordinieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Führungskräfte setzen klare Visionen, Formulieren Ziele für die Organisationseinheit und motivieren und inspirieren die Teams diese Aufgaben kollektiv bestmöglich zu lösen. Führungskräfte treffen strategische Entscheidungen unter Einbindung der Teammitglieder und schaffen eine Umgebung, in der individuelles und kollektives Potenzial bestmöglich entfaltet werden kann. Durch die Bereitstellung von Orientierung und Unterstützung tragen Führungskräfte dazu bei, Hindernisse zu überwinden, Ressourcen optimal zu nutzen und eine positive und produktive Arbeitskultur zu fördern, die letztlich den Erfolg der Organisation sichert.

Richtig führen: mögliche Führungsstile

Es gibt eine Reihe möglicher Führungsstile, die darauf abzielen Teams in die Lage zu versetzen bestmögliche Leistungen im Sinne der Organisation zu erbringen.

Einige dieser Ansätze sind:

Fragende Führung ist ein Führungsansatz, bei dem Führungskräfte durch gezielte Fragen das Denken und die Selbstreflexion ihrer Mitarbeitenden fördern, um Eigenverantwortung, Problemlösungsfähigkeiten und Innovation zu stärken.

Dienende Führung (Servant Leadership) ist ein Führungsstil, bei dem Führungskräfte ihre Hauptaufgabe darin sehen, die Bedürfnisse und das Wachstum ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen, indem sie ihnen dienen und ihre Potenziale entfalten.

Situative Führung: Anpassung des Führungsstils an die jeweilige Situation und Reife der Mitarbeitenden, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Agile Führung: Flexibles und adaptives Management, das sich schnell an Veränderungen anpasst und iterative Prozesse sowie Zusammenarbeit fördert

Laterale Führung: Einflussnahme ohne formale Autorität, oft durch Zusammenarbeit, Netzwerke und gemeinsame Ziele in Matrixorganisationen.

Selbstführung: Um Führung egal über eine formale Rolle oder lateral ausüben zu können bedarf es als erstes sich selbst zu führen.

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